Unser Urlaub in Thailand sollte etwas ganz Besonderes werden, denn da wir zwei Wochen vor Abflug geheiratet haben, wollten wir ganz tolle Flitterwochen verbringen. Die typische Honeymoon-Location – die Malediven – waren schnell aus dem Rennen, da wir ja erst im November dort waren und generell waren wir von einem reinen Strandurlaub noch gesättigt genug, weshalb wir uns für ein bisschen mehr Action entschieden haben. Unsere Wahl ist auf Thailand gefallen. Wir wollten allerdings keinen typischen 0815-Urlaub, sondern eine spezielle Reise. Deshalb entschieden wir uns für drei Stationen: (More than) one Night in Bangkok, Jungle-Life in Railay Beach auf Krabi und zum Abschluss ein paar Tage in einem Ayurveda-Resort in Phuket.
Reisezeit
Wir waren Mitte März 14 Tage in Thailand unterwegs. Eigentlich eine gute Reisezeit, allerdings hatten wir genau eine Hitzewelle erwischt, was den Aufenthalt an der „frischen“ Luft etwas erschwerte. Besonders in Bangkok war es einfach too hot to handle, aber auch eine Ayurveda-Kur mit Süppchen zu Mittag ist bei weniger als 30 Grad wohl entspannter. Solltet ihr Inselhopping planen, gilt es zu erwähnen, dass um diese Zeit sehr viele Touristen unterwegs waren, weshalb wir nicht alle der geplanten Trips unternommen haben – zu überlaufene Gegenden sind einfach nichts für uns.
Mobilität
Die App Grab funktioniert super, um wie bei Uber ein Taxi zu bestellen. Aber Taxis sind auch spontan gerufen günstig und eine gute Alternative, wenn keine U-Bahn in der Nähe ist. Unbedingt vorher den Preis fixieren und verhandeln! Wir haben z.B. mit dem Taxi vom Hotel Okura zum Flughafen 600 Baht bezahlt. Mit Öffis fährt man günstiger, die sind allerdings meist recht voll, aber dafür auffällig sauber. Eine Fahrt mit dem Tuk tuk darf natürlich nicht fehlen. Wir haben das aber nur abends gemacht, wenn wenig Verkehr war, da wir nicht ohne Fahrtwind in der Sonne stehen wollten.
Kommunikation
Die immer freundlichen Thais sind sehr hilfsbereit und mit Englisch-Grundkenntnissen ist es überhaupt kein Problem, sich zu verständigen. In vielen Lokalen sind neben den Gerichten Bilder, deshalb klappt zur Not auch die Verständigungen mit Händen und Füßen. Da in Thailand und besonders in Bangkok viel über Apps wie z.B. Grab läuft, ist es ratsam, sich eine thailändische SIM-Karte zuzulegen. Das macht man am Besten bereits von zuhause aus in Form einer e-SIM – ist auch günstiger als am Flughafen. Man kann alternativ aber auch vor Ort in einem 7-11 eine SIM-Karte kaufen.
3 Nights in Bangkok
Tempel, Tempel und noch mehr Tempel
Der Tempel Wat Pho (liegender Buddha) ist wohl der Bekannteste in Bangkok und war auch für uns ein echtes Highlight. Nicht nur die riesige goldene Figur an sich, sondern weil es dort im kompletten Areal wunderschöne Tempel gibt und die gesamte Anlage mit Blumen und Dekoration sehr schön ist. Es ist jedenfalls empfehlenswert, zeitig dort zu sein, um lange Schlangen zu vermeiden. Wir waren sehr froh, dass wir mit diesem Sightseeing-Spot gestartet sind, da wir quasi alleine waren. Als Mann konnte man in diesem Fall auch mit normaler kurzer Hose rein, aber als Frau ist es immer empfehlenswert, etwas zu tragen, das Schulter und Knie bedeckt. Wir hatten aufgrund der Hitze jedenfalls etwas Langes dabei, da man sonst diese tollen Elefantenhosen oder Röcke am Eingang kaufen muss.
Nur 10 Minuten zu Fuß liegt der zweite Tempel, den wir besucht hatten. Das war der online hoch gepriesene große Palast. Diesen Besuch empfanden wir allerdings trotz des schönen Palastes als recht enttäuschend. Es war extrem crowded (nicht lustig bei vielen asiatischen Reisegruppen) und nicht so toll wie Wat Pho. Hier war jedenfalls auch für Männer eine lange Hose erforderlich. Diese kann vorm Eingang von Straßenverkäufern gekauft werden, wenn man nichts dabei hat. Feuerzeuge und Drohnen dürfen nicht rein.
Am nächsten Tag hatten wir via TripAdvisor eine Tour gebucht. Wir sind mit dem Longtail-Boot durch den Kanal gefahren und haben dort den großen Buddha besucht. Dazu gab´s interessante Infos von unserem Tourguide und auch noch einen Stopp im Artist House, wo wir ein bisschen Zeit verbracht haben. Die insgesamt 2 Stunden waren okay, aber auch ausreichend. Auf der Tour konnte wir auch ein bisschen sehen, wie Menschen abseits der Innenstadt wohnen.
Als wir durch Chinatown spaziert sind, sind wir eher zufällig auf einen weiteren Tempel gestoßen, den Wat Mangkon Kamalawat. Dieser chinesische, buddhistische Tempel hat besonders auch die aufwändige Dekoration innen beeindruckt und war frei zugänglich – also eine klare Empfehlung, dort reinzuschauen und vielleicht auch eine Kerze anzuzünden.
Wat Arun haben wir trotz hohem Bekanntheitsgrad ausgelassen, weil uns das als überbewertet und überteuert erzählt wurde. Die besten Pics und Blick darauf hat man ohnehin vom Fluss aus oder von der anderen Seite des Flusses. Unser Tourguide, mit dem wir beim größten Buddha der Stadt waren, meinte übrigens, dass es besonders viel Glück bringen würde, ein Foto von Wat Arun immer bei sich zu tragen. Kann also nicht schaden, mit dem Boot daran vorbeizufahren und ein schnelles Fotos zu knipsen.
Bangkok hat noch mehr zu bieten
Da es unsere Flitterwochen waren, haben wir uns bereits in Bangkok ein tolles Hotel gegönnt: das Okura im Zentrum. Nicht nur das Zimmer, sondern auch die Eingangshalle waren unglaublich toll! Besonders empfehlenswert ist das Frühstücksbuffet, bei dem es nicht nur Spezialitäten aus aller Welt, sondern auch Sushi und thailändische Hauptspeisen gibt.
Generell war die ganze Stadt überraschend sauber, selbst in den öffentlichen Verkehrsmitteln und an öffentlichen Plätzen. Was wir auch überraschend fanden, war die Pünktlichkeit von Guides oder Taxis, die wir bestellt hatten – es verlief alles reibungsfrei und das, obwohl wir im Vorfeld mehrfach gewarnt wurden, dass man hier gerne auch mal abgezockt wird. Diese Erfahrung haben wir keinesfalls gemacht, da wir z.B. vor einer Fahrt mit dem Taxi oder einem Tuk-Tuk den Preis immer vorab verhandelt hatten. Was uns generell etwas zu schaffen gemacht hatte, war das Wetter, weil es aufgrund einer Hitzewelle extrem heiß war. Das ist natürlich in einer Millionenstadt nicht unbedingt ideal. Da hilft es manchmal nur, sich in ein kühles Shopping Center zu retten.
Thema Shopping: Im Siam Paragon gibt es so ziemlich jede Luxusmarke, einen tollen Foodcourt und sogar ein Aquarium. Auch das ICONSIAM ist daraus einen Besuch wert, für uns eher nicht zum Einkaufen, aber auf jeden Fall, um die Atmosphäre ein bisschen zu genießen. Vom häufig angepriesenen MBK Center waren wir eher enttäuscht, weil es sehr viel Ramsch gab und es sehr eng und alles durcheinander war. Terminal 21 war unser Favorit unter den besuchten Shopping Centern. Dort gab es eine gute Mischung und die Preise waren ebenfalls total ok. Außerdem liegt das Center gut für die Öffis – BTS und MRT und im 5. Stock gibt es einen großen Foodcourt. Gleich neben dem Terminal 21 ist Soy Cowboy – eine kurze Strasse mit vielen leicht bekleideten Damen, die den Männern schöne Augen und unmoralische Angebote machen. Deshalb Tipp an die Mädels – die Männer besser zum Shoppen mitschleifen. 😉
Abends ist auf der Khaosan Road die volle Party mit viel Streetfood und allem Möglichen, das man käuflich erwerben kann. Man muss sich hier auf viele Menschen, laute Musik und viele Animateure einstellen, die einen ins Lokal schleppen wollen. Ein Nein wird aber akzeptiert, somit fanden wir das eher belustigend zu erleben als störend. Etwas befremdlicher sind die kulinarischen Spezialitäten, die angeboten werden. Man kann z.B. Skorpione, Vogelspinnen oder Schlangen verspeisen, außerdem werden überall günstige Massagen auf der Straße angeboten – 150 Baht für 30 Minuten Fußmassage kann man sich nach einem harten Sightseeing-Tag schon mal gönnen.
Ein Must-See ist der Mahanakhon Skywalk im King Power Manahakhon Building. Wir hatten vorab ein Ticket gekauft und haben dort den Sonnenuntergang genossen. Dabei waren wir natürlich nicht alleine, wie man auf dem Behind the Scenes-Bild sieht, aber der Blick über die Stadt war sensationell! Die kurze Hose war hier völlig okay und man kann bis Mitternacht oben bleiben. Man kann sich entweder so ein Plätzchen suchen und etwas von der Bar holen oder sich für eine Mindestbestellung von 2000 Baht einen Private Seat sichern. Der Preis für Cocktail/Wein liegt in etwa bei 500-700 Baht. Aber ein bisschen Alkohol hat auf jeden Fall geholfen, die Hemmungen etwas zu verlieren, wenn man im 78. Stock auf einer Glasplatte über der Stadt spaziert. Hier waren zu späterer Stunde auch viel weniger Menschen, was sehr angenehm war.
Eine weitere tolle Rooftop bar ist das Vertigo im Banyan Tree-Hotel. Auch hier hat man einen Top-Ausblick und eine coole Bar mit toller Musik und fancy Häppchen. Die Preise für Cocktail/Wein lagen hier ebenfalls bei 500-700 Baht und trotz fancy Umgebung und schickem Hotel war auch hier die kurze Hose in Ordnung.
Sparen können hätten wir uns den Spaziergang zum Lumphini Park. Im Vergleich zu anderen Stadtparks war dieser ziemlich enttäuschend. Allerdings konnten wir die Lizards sehen, über die wir einiges gelesen hatten.
Was wir leider nicht mehr geschafft hatten war der Floating Market, zu dem viele Ausflüge angeboten werden. Außerdem haben wir die Rotlichtmeile in Patpong und den Nachtmarkt ausgelassen, der mit dem Skytrain erreichbar gewesen wäre.
Part 2: Krabi und Railay Beach
Welcome to the Jungle!
Nach drei Nächten in Bangkok hatten wir aber auch genug von der Großstadt und hatten einen Flug nach Krabi mit Air Asia gebucht. Mit der Billigfluglinie hat alles gut funktioniert und für 1:20h und Kosten von ca. 100 Euro pro Person alles gut. Der große Vorteil: Es gibt ca. 10 Flüge pro Tag von Bangkok nach Krabi – also auch halb so wild, sollte man einen Flug verpassen.
Den Transfer vom Flughafen in Krabi zu unserem Hotel in Ao Nang hatten wir vorab über das Hotel gebucht, was natürlich etwas teurer, aber auch luxuriöser war als das mit einer Fähre oder Longtail-Booten zu machen. Die letzten Meter waren witzig, da wir wegen der Ebbe mit einem Traktor am Anhänger vom Boot abgeholt wurden. Wir hatten uns für das 5-Sterne-Hotel Rayavadee in Railay Beach entschieden, das sich mit einer tollen Anlage und unserer schicken, 2-stöckigen Villa definitiv als würdig für unsere Flitterwochen erwies. Es war die perfekte Mischung aus Strand, wunderschöner Natur, Freizeitmöglichkeiten und Dschungelfeeling.
Willkommen geheißen wurden wir wie alle Gäste mit mit einem Cocktail an der Rezeption, aufgrund der Flitterwochen hatten wir noch Blumen für ein Bad, einen wunderschönen Blumenstrauß und eine Flasche Sekt auf dem Zimmer. Nicht nur die Gastfreundschaft, sondern auch der Service im Hotel war top! Auch der Pool war toll, aber ab Mittag schon etwas schwer, ein schattiges Plätzchen zu finden. Über die Hotelanlage hat man direkten Zugang zu drei verschiedenen Stränden (Ao Phra Nang, Railay und den East Railay Bay Beach). Phra Nang fanden wir am Schönsten und Ruhigsten. Railay war besonders wegen der Felsen auch sehr schön, allerdings ziemlich laut und voll, da dort die Tagestouristen mit den Longtail-Booten den Strand stürmen. Die Strände waren leider generell sehr voll mit Tages-Ausflugsgästen, aber super angenehm vor dem Frühstück und nach dem Abendessen. Diverse Höhlen, die z.B. zu Fruchtbarkeit verhelfen sollen oder Felsen, auf die man klettern kann, runden das abwechslungsreiche Naturangebot ab.
Ein echtes Highlight durften wir gleich am ersten Abend erleben, als wir nach dem Abendessen einen Spaziergang Richtung Bat Cave gemacht hatten. Der Punkt heißt zwar sogar auf Google Maps Bioluminescent plancton, aber das leuchtende Meer, das wir hier sahen war so unglaublich, dass wir nicht darauf vorbereitet waren und viel stärker sichtbar als bei unserem Ausflug auf Holbox ein Jahr davor. Leider hatten wir allerdings nur an diesem einen Abend dieses Glück, die anderen Nächte war der leuchtende Plankton nur mehr abgeschwächt zu sehen. Außerdem bemerkten wir am Tag darauf, warum wir die einzigen im Wasser waren – es gab leider viel zu viele Quallen! Also doppeltes Glück, dass uns in der Finsternis keine gestreift hat, die weh getan hätte!
Zur Tierwelt: Neben den Quallen können einem die Mücken etwas zu schaffen machen. Wir waren natürlich mit dem „guten“ Tropen Mückenspray ausgestattet, das man in Thailand kaufen kann, da unsere europäischen Mittel dort wohl nicht besonders wirksam sind. Es wurde aber vom Hotel überall Mückenspray in schicken kleinen Fläschchen zur Verfügung gestellt, was die Abende jedenfalls gemütlicher gemacht hat. In der Hotelanlage muss man etwas aufpassen und die Türen der Villen immer gleich schließen. Das macht man zum Einen ohnehin wegen der Hitze und der Klimaanlage freiwillig, sollte man aber tun, da sich viele kleine Äffchen und auch größere Eidechsen im Dschungel tummeln.
Kulinarisch schwebten wir ebenfalls im siebten Himmel. Das Essen im Hotel war einfach klasse und jeden Cent wert! In der Hotelanlage gibt es vier verschiedene Restaurants, die zwar für thailändische Verhältnisse etwas teuer, aber unglaublich gut waren. Alternativ sind viele Gäste ein paar Meter raus zur Partymeile spaziert, wo es Streetfood und viele Lokale gibt, die günstigere Verköstigung anbieten. Unser absolutes kulinarisches Highlight war The Grotto. Das hoteleigene Restaurant befindet sich im Felsen, bietet einmal die Woche ein unglaublich tolles BBQ mit allem was das Herz begehrt und besticht mit perfekten Meer- und Sunsetblick. Eine perfekte Kulisse für einen Heiratsantrag oder ein ganz besonderes Abendessen.
Inselhopping und Ausflüge rund um Krabi
Obwohl es im Ort (fußläufig 10 Minuten vom Hotel) viele verschiedene Möglichkeiten gibt, Ausflüge zu buchen, haben wir uns entschieden, diese etwas teureren vom Hotel organisierten zu wählen, da uns die Boote, mit denen die Touristen herumgekarrt wurden, sehr voll vorkamen. Die Hoteltouren waren auf jeden Fall ihr Geld wert, da es private Touren (mit max. 6 Personen) waren und die Guides viel erklärt hatten und auf Sonderwünsche eingingen.
Der Schnorchelausflug auf Bamboo Island war sehr empfehlenswert und der Spot mit dem von 4 Personen besetzten Schnellboot der Private Tour in nur 30 Minuten erreicht. Bamboo Island war die einzige Insel, wo es keine Quallen gab, weshalb wir das Schwimmen und Schnorcheln besonders genossen. Es gab sehr schöne, farbenreiche Korallen und viele Fische. Die Insel selbst war leider ziemlich überlaufen und deswegen kein Highlight für uns.
Der Trip nach Hong Island war ebenfalls top und nach ca. 30-40 Minuten Fahrzeit im Schnellboot (wieder mit nur 4 Personen) erreicht. Die kleine Lagune ist sehr schön, aber am Hauptstrand sollte man früh sein, um ein schattiges Plätzchen zu ergattern. Es war toll, dass wir einen Guide dabei hatten, der sich darum gekümmert hatte und uns auch gezeigt hat, wo wir ins Wasser gehen sollten, um ein bisschen weniger Quallen zu haben. Infrastruktur mit Toiletten und einem Kiosk ist vorhanden, allerdings auch sehr viele Touristen. Empfehlen kann man auch die kurze Wanderung zum Aussichtspunkt, auch wenn diese sehr schweißtreibend ist. Es sind ca. 400 Stufen, die aber auch problemlos mit Flip Flops hochgelatscht werden können.
Den Ausflug in die Bat Cave, die am Strand neben dem Hotel liegt hatten wir auch mit Hotel-Guide gemacht, auch wenn die meisten Menschen die Höhle auf eigene Faust erkunden. Das wäre Karin etwas zu krass gewesen, immerhin ist man zeitweise in kompletter Dunkelheit und braucht jedenfalls eine Stirnlampe, um sicher rauf und runter zu kommen. Der schweißtreibende und etwas schmutzige Aufstieg über Stock, Stein und einige Leitern lohnt sich aber, da man mit einem tollen Blick auf Railay Beach belohnt wird. Dank unseres Guides hatten wir dann auch noch tolle Fotos als Erinnerung.
Von einem kleinen Weg, der direkt entlang vom Hotel geht, kann man zu einem Viewpoint und dann weiter zur Princess Lagoon klettern. Achtung, der Weg ist sehr steil und man braucht unbedingt feste Schuhe mit Grip. Außerdem schadet es nicht, auf die helle Lieblingshose zu verzichten, da man sich an Wurzeln hochhangelt und die rote Erde ungünstige Flecken hinterlassen kann. Der Ausblick vom Viewpoint ist sensationell, aber zur Lagune muss man teilweise noch schlimmer klettern, weshalb wir dort (auch wegen der Hitze) nicht mehr runter sind. Jedenfalls sollte man unbedingt gleich in der Früh (vor 9:00) los, da sonst die Tagestouristen das Areal stürmen und es dann sowohl bei Auf- als auch Abstieg mühsam wird, wenn man sich nicht auf die Füße steigen möchte.
Was wir leider nicht gemacht haben, war ein Ausflug nach Phi Phi Island, der online sehr gelobt wurde. Aber da uns alle Guides aufgrund der vielen Touristen – und auch Quallen – davon abgeraten hatten, haben wir darauf verzichtet und lieber noch ein bisschen unsere Strände und den Pool genossen, bevor es weiter ging nach Phuket.
Part 3: Ein paar Relax-Tage zum Abschluss in Phuket
Ayurveda, Yoga, Reiki und Meditationen
Für den Transfer nach Phuket hatte uns das Hotel eine Fähre gebucht, die direkt vorm Hotel weg nach Phuket ging und ca. 2 Stunden unterwegs war. Diese Fähre fährt zweimal pro Tag und ist top organisiert, wenn auch sehr voll, was dann auch bei uns für ein bisschen echtes Thailand-Backpacker-Feeling sorgte. Unbedingt vorab Ticket kaufen, um einen Platz zu sichern! Der Preis lag dabei bei 1.200 Baht pro Person und wir mussten einmal umsteigen, was aber gut und easy funktionierte, trotz unserer zwei schweren Koffer. Mühsam waren nur die Zeiten ohne Fahrtwind, weil es richtig heiß war. Wir kamen am Bang Rong Pier in Phuket an, wo es einen ebenfalls gut organisierten Taxistand gibt. Die Preise sind fair und die Taxis groß und sauber.
Nach einer guten Stunden Fahrt kamen wir dann im Mangosteen an, einem Hotel, das kürzere (und auch längere) Ayurveda-Retreats mit allem was dazugehört anbietet. Nach so einem 5-Sterne-Luxusresort ist es natürlich schwierig, in ein „normaleres“ Hotel zu kommen und leider ist es schon ein bisschen in die Jahre gekommen (Fotos sind etwas schicker als die Realität), aber dennoch völlig okay. Insbesondere die Menschen, bei denen man diverse Behandlungen hatte, waren supernett und freundlich.
Der Pool, der genialerweise 24 Stunden zugänglich ist, war richtig gut, aber leider gab es am Nachmittag zu wenig Schattenplätze. Die Poolbar war eigentlich immer ziemlich leer – trotz Happy Hour mit günstigen Cocktails. Das liegt aber vermutlich daran, dass die meisten Gäste für Ayurveda kommen und deshalb keinen bis wenig Alkohol trinken. Wir hatten ein großes Zimmer mit Blick aufs Meer und Jacuzzi am Balkon, der zwar sauber aber wie Bad und Dusche auch schon etwas in die Jahre gekommen war.
Auch das Essen war natürlich hier sehr anders – weil ayurvedisch – aber sehr gut. Obwohl die Portionen teilweise recht klein waren, sind sie ausreichend, da man dreimal am Tag isst. Teils war es sehr schwer zu verstehen, was man da überhaupt isst, was aber nicht wirklich ein Problem darstellte, weil alles überraschend gut war. Und wenn man mal keine Lust auf supergesund hat ist das auch kein Thema, denn man kann immer eine Alternative (auch mit Fisch oder Fleisch) bestellen, falls man das möchte.
Die Behandlungen waren sehr gut, abwechslungsreich und der Ablauf auch gut organisiert. Man hat versucht, auf Paare einzugehen und Behandlungen zeitgleich zu machen. Immer hat das leider nicht geklappt, was natürlich den Tag etwas „zerreißt“ und Ausflüge nicht unbedingt unterstützt.
Besonders das Morgenyoga und die Meditationen am Abend haben uns sehr gefallen, auch das Beach Morning Yoga sollte man mal gemacht haben. Yoga am Strand ist zwar mühsam wegen dem Sand und der Hitze, aber trotzdem ziemlich cool. Das Hotel bietet gratis Shuttles zum Strand an, wo es besonders morgens reges Treiben mit diversen Sportgruppen (Yoga, Thaiboxen, Bootcamp, Volleyball) gibt.
Ausflugsziele rund um Phuket
Auch wenn Runterkommen, Relaxen und uns in der Ruhe etwas Gutes zu tun im Vordergrund stand, haben wir ein paar Ausflüge gemacht. Die Fahrt zum großen Buddha, der auf einem Hügel steht, war im All Inclusive-Paket des Hotels dabei und die Zeit jedenfalls wert. Die Tempelanlage ist schön und man hat einen tollen Ausblick auf Phuket und das Meer. Am Tempel kann man seine Wünsche auf goldene Blätter schreiben, die dann wunderschön im Wind wehen – ein Teil unserer ging bereits in Erfüllung! 🙂
Neben ein paar kurzen Fahrten an die andere Seite der Küste, um den Sonnenuntergang zu sehen, einem Besuch auf dem Markt, Spaziergängen rund um das Hotel und einem Ausflug in ein Shopping Center nach Phuket hatten wir noch ein tolles Erlebnis direkt vom Hotel aus gebucht, das ebenfalls im Preis inbegriffen war: den Ausflug zu den Elefanten. Diese Ausflüge sind zu Recht sehr umstritten, da rund um Phuket leider überall an den Straßenrändern die armen Tiere angekettet stehen und darauf warten müssen, Touristen in der Hitze durch die Gegend zu tragen. So etwas wäre für uns nicht infrage gekommen, weshalb wir im Elephant Sanctuary waren, wo mit ethischer Haltung geworben wird und gerettete Tiere ein neues Zuhause finden. Reiten ist hier definitiv tabu und auch wenn es Massenabfertigung ist, hat man hier eher das Gefühl, dass sich die Tiere freiwillig füttern und baden lassen. Besonders süß war der kleine Babyelefant, der zum Schluss gezeigt wurde. Diesem durften sich aber nur die Tierpfleger nähern (und die Kacke aufsammeln, damit das Planschbecken nicht dreckig wird).
Am 30. März ging es dann auch schon wieder Richtung Heimat. Der Flug Phuket – Bangkok wieder mit AirAsia, da wir damit bereits gute Erfahrungen gemacht hatten. Der Flughafen in Phuket ist klein aber fein und die Toiletten sehr sauber, sogar besser als in manchen europäischen Flughäfen. Shops, Souvenirs und Kioske gibt es nach Security, falls man wie wir etwas zu viel Zeit eingeplant hat, der Securitycheck dauerte nämlich ca. 3 Minuten, also auch wieder gut organisiert – auch hier könnte sich so mancher europäischer Flughafen etwas abschauen.
Was wir überlegt aber dann nicht gemacht hatten in Phuket: Wir haben uns keinen Roller ausgeborgt, um die Gegend auf eigene Faust zu erkunden, weil uns die vielen Touris mit den Verbänden an Knien und Ellbogen und auch der Verkehr abgeschreckt hatten. Taxis sind nicht so teuer und man kommt sogar klimatisiert an sein Ziel. Außerdem haben wir es leider in diesem Urlaub nicht geschafft, einen Kochkurs zu machen, um die Zubereitung von landestypischen Speisen zu erlernen. Das lag zum einen an der zeitlichen Komponente und zum anderen daran, dass wir uns ayurvedisch ernähren wollten und die Kurse, die wir online fanden hauptsächlich Fleisch beinhalteten und vermutlich für Karin ohnehin zu scharf gewesen wären. Außerdem haben wir darauf verzichtet, uns Paton Beach und die dortige Vergnügungsmeile anzusehen, da dies aufgrund der längeren Anreise zeitlich nicht mehr möglich war.
Fazit: Abwechslung in einem sehr schönen Land
Wir fanden den drei-geteilten Urlaub trotz Reisezeiten super, weil es so nie langweilig war. Entgegen der Warnungen hatten wir weder in Bangkok noch irgendwo anders das Gefühl, abgezockt geworden zu sein und die Menschen im Land des Lächelns sind wirklich sehr freundlich. Um Bangkok zu sehen reichten uns 2-3 Tage, besonders, wenn es sehr heiß ist, denn irgendwann sehen die Tempel alle etwas ähnlich aus.
Railay Beach gehört zu den wenigen Destinationen, wo wir beide sagen, dass wir trotz der eher mühsamen, langen Anreise wieder hin möchten – es war einfach unglaublich schön! Was wir anders machen würden: Vielleicht nicht mehr in der Hochsaison (im März) fahren, um die Touristenmassen und die etwas zu krasse Hitze zu vermeiden.
Die Gegend, in der wir in Phuket waren, war okay, aber hier stand für uns ohnehin die Ayurveda/Yoga-Experience im Vordergrund, die uns sehr gut gefallen hat. Da man aber durch Behandlungen viel Zeit verliert, um sich den Ort anzusehen oder etwas zu unternehmen, würden wir eine derartige Kur oder ähnliches nächstes mal eher in der Nähe unserer Heimat machen. Auch wegen der Hitze war das Relaxen, Yoga und Sport oft schwierig und die Schlafqualität ist auch eher schlecht, was das Runterkommen erschwert.
Besonders Railay Beach wird mich irgendwann wiedersehen! Die eindrucksvolle Natur mit den typischen Felsen im Meer, das Dschungelfeeling direkt in unserem Resort und mein persönliches Highlight – das Naturphänomen der Bioluminiszenz werden mir neben den kulinarischen Genüssen und unserem blinden Passagier, der aus den Flitterwochen mit nach Hause geflogen ist immer in Erinnerung bleiben.
Ich war schon ein paar Mal in Thailand und es ist immer wieder eine Reise wert. Die Menschen sind superfreundlich, die Preise (noch) erschwinglich und das Essen einfach top. Aufgrund der vielen Touristen würde ich immer wieder gerne etwas mehr für private Touren und tolle Hotels bezahlen um dem Trubel auszuweichen. Railay Beach wird immer in Erinnerung bleiben und ich hoffe es ändert sich nicht zu viel bis wir das nächste Mal dort sind – dann jedoch zu dritt 🙂